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Sylphenattacke

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Langsam wird es unübersichtlich.

In einer Kolumne neulich habe ich eindringlich vor Sturmvögeln gewarnt. Dabei hatte ich irgendwo am Rande geschrieben, dass jene die meisten erreichbaren Sylphen aus strategischen Gründen über die Wupper gejagt hätten. Das ist nun aber offenbar wörtlicher zu nehmen, als ich dachte. Die Sylphen haben sich ihrerseits nämlich nur in abgelegene Stellungen zurückfallen lassen, wie ich hier ausführen werde. Da waren sie dann aus meinem Blickfeld heraus. Ob sie nun aber auf dem Matterhorn waren, in den schottischen Highlands oder am Rothaarsteig hinter Schmallenberg weiß ich bisher noch nicht.

Relativ viele Dinge auf der Welt laufen aktuell entgegen eben jenen Richtungen, die ich vor wenigen Wochen hatte absehen können. Da ist das Gehampel um Steinmeiers Ausladung zu Kiew, die hermetische Abschottung asiatischer Städte wegen Weapon-Zero-Covid (Wegen des Namens stecken da wahrscheinlich Mutanten dahinter!), dann der Rücktritt von Frau Spiegel, und russische Drohgebärden in Richtung Finnland. (Na, wenigstens haben sie sich mal mit einem Gegner in ihrer Gewichtsklasse angelegt.) Die Liste wird laufend fortgesetzt.

Allen diesen Ereignissen gemein ist, dass ich sie nicht hinreichend vorausgesehen habe. Deshalb musste ich schon die Bundesregierung mittels sphärischer Telepathie anweisen, die Armee aufzustocken und diese dann mir zu unterstellen. Die Mehrarbeit dadurch ist zwar ärgerlich, aber ein Teil lässt sich sicherlich auch an Hobbydämonen delegieren.

Die Merkwürdigenkeiten häufen sich jedenfalls etwas zu sehr. Wenn ich im Vorfeld Sturmvögel als Hauptproblem ausgemacht hatte, so muss eine Änderung der Windrichtung in der Welt logischerweise von deren Gegnern kommen. Davon haben sie zwar auch mehrere; allerdings mockierte sich der Falkner auf Ruine Hardenstein die Tage vor allem, dass Windräder seine Lieblinge unschön zerstückeln würden. Wenn dieser Erdling aber nicht weiter wusste bei seinem Problem, dann hat er auch keine globalen politischen Maßnahmen eingeleitet! (Logische Ableitungen kann ich.)

Also sind Sphärenwesen am Zustand der Zirkulationen in der Welt Schuld. Falls demnach nicht jemand massig Elementar-Djinnen oder hyperaktive Bunyips beschworen hat, haben wir hier mit 90% Wahrscheinlichkeit Sylphen. Das passt ganz gut dazu, wie die sich zuletzt dünne gemacht hatten. Offensichtlich agieren sie nun aus rückwärtigen Stellungen.

Im Detail sind die Kapriolen des russischen Sturms etwa auf Bedrohungen zurückzuführen, die aus einer Deckung heraus erfolgen. Wenn Russland in Finnland eine Bedrohung sieht, dann wissen die Russen irgendwas. Vermutlich sind hier russische Sturmvögel am Werke, die eine sylphische Wolkenfestung an der finnischen Grenze gesichtet haben. Hat jemand meteorologische Aufzeichnungen, wo dort eine Wolke die letzten Wochen ständig am gleichen Ort war?

Oder Frau Ex-Ministerin Spiegel: Die hat der Wind ja geradezu weggeweht. Woher aber kam er? Aus einer Erinnerung, dass sie im Frankreichurlaub gewesen war! Sturmvögel waren damals aber noch gar nicht wirklich hier. Und ihr Weg dahin ging rein zufällig (*zwinkersmiley*) durch ein bekanntes Sylphengebiet (über den Ardennen).

Auch dies lässt sich passend fortsetzen. Ich bin überzeugt: Der ganze Ärger im Äther und mit der heißen Luft, die einem auf der Welt ins Gesicht bläst, kommt daher, dass sich Sturmvögel mit Sylphen kloppen. Die Sturmvögel sind während der letzten Monate sukzessive angekommen, und haben die Sylphen erst vertrieben. Daraufhin haben sich die windigen Mädels in verschiedene Festungen zurückgezogen, und ballern nun mit weitreichenden Geschützen.

Die Verdichtung verschiedener psychosozialer Strömungen hat nicht nur zum Heranlocken von schwergewichtigen Piepmätzen geführt. Durch deren Geflatter auf viel zu vielen Ebenen haben sich nun auch Sekundäreffekte ergeben. Im Kern sind da weibliche Luftgeister, die mit langen Lanzen und Blendraketen kämpfen.

Für die Bochumer Kommunalpolitik bedeutet das: Augen auf!

Es kann hier sowohl sein, dass sich Leute exorbitant berechenbar in einen Angriff schleudern lassen, der nur bedingt aussichtsreich ist. Dann werden sie von Sturmvögeln in dessen Richtung geweht. Ebenso scheint es aber nun auch möglich, dass Leute mit vollkommen willkürlichen Verhaltensweisen in Vorgänge eingreifen, die zuvor ebenso klar wie ärgerlich erschienen sind. Das ist dann wohl Sylphenwerk.

Bei mir wiederum meldet sich im Moment niemand konkret. Entweder traut mir das Oberkommando der Sylphen nicht ganz über den Weg, oder sie planen hier bei uns tatsächlich nichts. In dem Fall kann es sein, dass sie vor der Macht meiner Pläne bereits kapituliert haben. Nichts Genaues weiß man nicht.

Ich empfehle jedenfalls allen meinen Untertanen, bei Kontakt mit Sylphen Hüte abzunehmen und Regenschirme einzufalten! Sonst werden die noch weggeweht. Sonst fragt bei den Damen eben direkt nach, was hier gerade Sache ist!

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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